Podcast abonnieren
Podcast abonnieren bei iTunes
Podcast abonnieren bei Google Play
Podcast abonnieren bei Spotify

„Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst“.
Dieses Zitat hast du vielleicht schon einmal gehört.
Aber was ist damit eigentlich gemeint, warum ist das so und wie kannst du dieses Phänomen optimal für dich, deine Führung und dein Team einsetzen?
Das erfährst du in diesem Blogbeitrag.

 

Wie sieht dein Umfeld aus?

 

Als ich das erste Mal dieses Zitat von Jim Rohn gehört habe, hat mich das schon nachdenklich gemacht.
Ich soll der Durchschnitt der 5 Menschen sein, mit denen ich mich am meisten umgebe?
Eine provokante Aussage.
Umso mehr ich mich damit beschäftigt habe, um so mehr habe ich den Wahrheitsgehalt dahinter erkannt.

Schau dir einmal dein Umfeld an. Die Personen, mit denen du am meisten Zeit verbringst.
Welche 5 Personen sind das?

Welche Interessen haben diese Personen?
Sind sie vielleicht besonders sportlich, gehen gerne joggen und ernähren sich bewusst?
Wenn dem so ist, wird auch dir das Thema Gesundheit und Ernährung wichtig sein.

Vielleicht sind sie auch kulturell interessiert, gehen gerne ins Theater, lesen gerne oder besuchen Kunstausstellungen.
Auch dann wirst du wahrscheinlich ähnliche Interessen bei dir feststellen.

Menschen mögen Menschen, die ihnen ähnlich sind

 

Warum das so ist, ist ganz einfach:
Menschen mögen Menschen, die ihnen ähnlich sind.
Deswegen suchen wir uns ein Umfeld von Menschen mit ähnlichen Interessen, Meinungen und Werten.
In diesem Umfeld fühlen wir uns wohl, unser Selbstbild wird bestätigt und wir befinden uns sozusagen in der sozialen Komfortzone.

Man sucht sich also ein Umfeld mit ähnlichen Interessen. Soweit so gut.
Aber dieses Umfeld hat eine noch viel größere Auswirkung auf dich, als du vielleicht denkst.

 

Was deine Spiegelneuronen mit deinem Umfeld zu tun haben

 

Schuld daran sind die Spiegelneuronen in unserem Gehirn.
Spiegelneuronen sind Nervenzellen, die hinter deinen Augen im Gehirn sitzen.
Wenn du eine Situation betrachtest, lösen diese Spiegelneuronen ähnliche Gefühls- und Aktivitätsmuster aus. Man spiegelt sozusagen die Situation, man imitiert das Verhalten.

Das beste Beispiel dafür ist der Gähn-Effekt. Dein Gegenüber fängt an zu gähnen und plötzlich merkst du, wie du auch einen müden Schauer bekommst und mitgähnst.

Unsere Spiegelneuronen sind dafür da, dass wir Verhaltensweisen unserer Mitmenschen imitieren und uns damit ähnlich verhalten und anpassen.
Ein Phänomen, was uns in der Steinzeit das Überleben gesichert hat.
Die Spiegelneuronen haben dafür gesorgt, dass wir uns einer Gruppe angepasst haben.
Hätten wir uns der Gruppe nicht angepasst, wäre das ein sicheres Todesurteil gewesen.
Die Spiegelneuronen haben somit unser Überleben gesichert.

Heute ist so eine Anpassung nicht mehr notwendig um zu überleben, aber mit Sicherheit um in einer Gruppe bestehen zu können.
Denk mal an deine Schulzeit zurück, an die Cliquenbildung.
Auch da haben deine Spiegelneuronen ganze Arbeit geleistet. Du wirst dich ähnlich wie sie verhalten haben, um von der Clique akzeptiert zu werden.
Im Berufsalltag ist es nicht anders. Die Person, die anders ist, wird schnell ausgegrenzt bis gemobbt.
Die Spiegelneuronen sind also auch heute noch sehr wichtig.
Sie sorgen dafür, dass wir Verhaltensweisen spiegeln und uns anderen Menschen anpassen.

Was ist, wenn wir aus der Gruppe ausscheren wollen?

 

Schwierig wird es nur, wenn wir uns plötzlich anders verhalten wollen.
Nehmen wir mal an, du feierst gerne am Wochenende, trinkst und rauchst gerne.
Dein Umfeld wird ähnlich sein.
Jetzt kann man sich natürlich auch die Frage stellen, was war zuerst? Henne oder Ei?
Habe ich mir dieses Umfeld gesucht, weil ich gerne feiere, rauche und trinke oder feiere, rauche und trinke ich gerne, weil ich in diesem Umfeld bin?
Eigentlich egal was zuerst da war. Es bedingt sich nämlich gegenseitig und Fakt ist, dass du es verdammt schwer haben wirst mit dem Rauchen und Trinken aufzuhören, wenn du weiterhin in diesem Umfeld bist.
Es braucht eine viel größere Kraftanstrengung, als bei einem Umfeld, dass nicht raucht und trinkt.
Die soziale Komfortzone zu verlassen und ein anderes Verhalten zu zeigen ist nicht nur verdammt schwer, sondern geht eventuell auch noch mit Abwertung und Missgunst der anderen einher.
Die anderen möchten oftmals nicht, dass du dich veränderst, weil dadurch ihr Selbstbild nicht mehr bestätigt wird. Daher werden sie es dir unbewusst schwer machen.
Nicht immer, aber oftmals.

Selbst dein beruflicher Erfolg wird von deinem Umfeld mitbeeinflusst.
Wir übernehmen nämlich nicht nur Verhaltensweisen, sondern auch Sichtweisen und Denkmuster von anderen.
Bist du in einem sicherheitsliebenden Umfeld, was das Beamtentum hochhält, wirst du auf viel Unverständnis stoßen, wenn du dich selbständig machen willst.
Du wirst eher ein herkömmliches Arbeitsleben mit einem 9:5 Job hochhalten, wenn dein Umfeld dieses ebenfalls lebt.
Interessant ist, dass sogar das Einkommensniveau in der Regel in einer Gruppe ähnlich ist.
Dein beruflicher Erfolg hängt also auch von deinem Umfeld ab.

 

Du übernimmst die Stimmung anderer Menschen

 

Und ich gehe jetzt noch einen Schritt weiter.
Dein Umfeld prägt nicht nur deine Verhaltensweisen, deine Sichtweisen, sondern auch deine Emotionen.

Und das ist, wie ich finde, ein ganz wichtiger Punkt.
Du übernimmst die Stimmung von anderen Menschen.

Stell dir mal vor, du hast einen Bekannten, der, jedes Mal wenn ihr euch trefft, mit einer negativen und jammernden Grundhaltung nur über Probleme redet.
Im Sommer ist das Wetter zu heiß und im Winter zu kalt. Und dafür, dass sein Leben nicht so verläuft, wie er es gerne hätte, sind immer die anderen schuld. Vorne weg natürlich die Politik .
Stell dir einmal vor, du würdest mit so einer Person viel Zeit verbringen.
Was würde passieren?
Wären die Gespräche eine Bereicherung für dich und würdest du mit einem beschwingten Gefühl nach Hause gehen? Nein.
Jedes Gespräch würde dich runterziehen, du würdest bedrückt aus dem Gespräch rausgehen und deine Stimmung ist schlechter als vorher.
Nach einiger Zeit wird deine Kommunikation ebenfalls jammernder werden und nach und nach wird deine Lebenseinstellung immer negativer.
Andere Menschen färben auf dich ab.

Deine Emotionen, Sichtweisen und Verhaltensweisen werden also von deinem Umfeld mit beeinflusst.
Provokant könnte ich jetzt auch sagen:
Zeige mir dein Umfeld und ich sage dir, wer du bist.

6 Schritte um einen starken Inner Circle aufzubauen

 

Aber wie kannst du dieses Phänomen und deine Spiegelneuronen jetzt optimal für dich nutzen?
Dafür habe ich dir 6 Schritte mitgebracht.

  1. Schreibe die 5 Personen auf, mit denen du am meisten Zeit verbringst

 

Liste erstmal diese Personen auf. Wenn du jetzt feststellst, es sind nicht 5, es sind 7 Personen, dann ist das auch in Ordnung.
Überlege dir einfach, mit welchen Menschen du viel Zeit verbringst.

  1. Welche Grundstimmung haben diese Menschen?

 

Notiere dir für jede Person ihre Grundstimmung, die sie hat und ausstrahlt.
Ist sie optimistisch, lebensfroh, gelangweilt, meckernd, unzufrieden oder pessimistisch?
Wie ist die Grundstimmung der Menschen um dich herum?

 

  1. Welche Gefühle hast du bei diesen Menschen?

 

Welche Menschen und welche Begegnungen lösen positive Gefühle in dir aus?
Fühlst du dich gesehen und wertgeschätzt?
Gehst du nach euren Treffen und Gesprächen mit einem guten, zufriedenen Gefühl nach Hause oder eher mit einem bedrückten Gefühl?
Hat dich das Treffen eher runtergezogen?
Schreibe neben jede Person das Gefühl, was eure Begegnungen in der Regel bei dir auslösen.

  1. Entferne toxische Menschen

 

Wenn du jetzt deine Auflistung mit deinem Umfeld einmal betrachtest.
Gibt es bei dir Menschen in deinem engen Umfeld mit einer negativen Grundstimmung?
Lösen die Begegnungen mit diesen Menschen bei dir eher beklemmende oder negative Gefühle aus?

Wenn du das mit Ja beantwortest, kann ich dir nur rigoros den Tipp geben, dich von diesen Menschen zu trennen.
Diese Menschen tun dir nicht gut. Das sind toxische Menschen, die alles um sich herum vergiften. Lass die Freundschaft auslaufen oder sprich es direkt an, dass eure Treffen dir nicht gut tun und du daher Abstand nehmen möchtest.
Auf jeden Fall sollten solche Menschen nicht zu deinem Inner Circle gehören.

Wenn es um deinen Inner Circle geht, also die Menschen mit denen du die meiste Zeit verbringst, sollten diese eine positive, optimistische Grundstimmung haben, dir wertschätzend und vertrauensvoll begegnen und du solltest in der Regel mit einem guten, beschwingten Gefühl nach euren Treffen nach Hause gehen.

Wenn du dich verändern, weiterentwickeln willst, ein zufriedenes Leben führen möchtest, brauchst du solche Menschen um dich herum. Umgib dich immer mit Menschen, die dich nach oben und nicht nach unten ziehen.

  1. Bau deinen Inner Circle aus

 

Wohin möchtest du? Was sind deine Ziele? Und welche Menschen können dich auf dem Weg dahin unterstützen? Hole dir Menschen in dein Umfeld, die die gleichen Ziele wie du haben und suche dir Menschen, die schon dort sind, wo du hinmöchtest.

Du möchtest dich selbständig machen? Dann besuch doch mal einen Unternehmerstammtisch oder suche dir einen Mentor, der bereits erfolgreich selbständig ist.

Du möchtest 5 kg abnehmen? Dann suche dir eine Sportgruppe, gehe zu Weight Watchers oder treffe dich mit jemandem, der das bereits geschafft hat.

Deine Spiegelneuronen werden wie ein Feuerwerk loslegen das Verhalten zu kopieren. Die Sichtweisen und Emotionen färben ab und du erhältst einen Booster für deine eigenen Ziele.

Passend dazu gibt es auch den Spruch: „Wenn du dich in einem Raum befindest, in dem du die erfolgreichste Person bist, bist du im falschen Raum.“
Strebe immer danach, Menschen um dich zu haben, die etwas an sich haben, dass du gerne hättest.
Menschen, die den Erfolg haben, den du gerne hättest.
Menschen, die bedingungslos Werte leben, die du gerne hättest.
Menschen, die die Ziele, die du hast, schon erreicht haben.

Sei offen für Veränderungen in deinem Umfeld und führe diese auch aktiv herbei.
Wenn du dich verändern, weiterentwickeln willst, sollte auch dein Umfeld sich mitentwickeln oder verändern.

Wenn Menschen mir erzählen, dass Sie ihren gesamten Freundeskreis schon ein Leben lang haben, ist das für viele ein Qualitätsmerkmal. Für mich ist das eher erschreckend.
Toll, wenn man einzelne Freunde ein Leben lang hat, aber ansonsten sollte sich das Umfeld so verändern, wie du dich veränderst.
Wenn du in deinem Umfeld Stillstand hast, wirst du es auch in deinem Leben haben.
Also gehe offen auf neue Menschen zu und freu dich, wie diese dich in deiner Weiterentwicklung nach vorne bringen.

  1. Wie wirkst du auf andere?

 

Entscheide bewusst mit wem du Zeit verbringst, aber überlege auch, wie du auf andere wirkst.
Was ist deine Grundstimmung?
Und was glaubst du, welches Gefühl erhalten die Menschen um dich herum, die mit dir zu tun haben?
Ist es für sie bereichernd mit dir zu sprechen, gehen sie beschwingt danach nach Hause?
Wenn nicht, solltest du hier dringend was ändern.


Wenn du dich an diese 6 Schritte hältst, hast du einen Inner Circle um dich herum bei dem du mit Sicherheit gerne der Querschnitt dieser Personen bist.

Aber was heißt das jetzt konkret auf Führung bezogen?

 

Bezogen auf Führung heißt das, suche dir eine Führungskraft, die für dich ein Vorbild ist.
Und dann gehe in den Austausch mit ihr.
Sprich mit dieser Führungskraft über ihre Ansichten zum Thema Führung oder über ihren Umgang mit schwierigen Führungssituationen.
Und wirklich befeuern wirst du deine Spiegelneuronen mit einem Job-Shadowing.
Begleite diese Führungskraft 1-2 Tage in ihrem Führungsalltag als stiller Beobachter. Schau dir an, wie sie Teammeetings führt, sich zeitlich strukturiert oder Gespräche hält.
Deine Spiegelneuronen werden alles aufsaugen und dich wieder einen Schritt weiterbringen in deiner Führungspersönlichkeit.

Genauso wichtig ist es aber auch die Spiegelneuronen bei deiner Teamzusammensetzung zu berücksichtigen.
Hast du einen Intriganten im Team, der mit seinen Intrigen immer wieder durchkommt?
Oder einen unzufriedenen Mitarbeiter, der alles Neue blockiert und nur am Meckern ist?

Bei solchen Mitarbeitern musst du aktiv werden, bevor das Verhalten auf das restliche Team abfärbt.
Hast du jemanden in deinem Team, der Intrigen spinnt, würde ich diesen direkt entlassen. Da bin ich rigoros. Mit Intrigen darf kein Mitarbeiter durchkommen, weil sie stärker das Umfeld verpesten als alles andere.

Hast du einen Mitarbeiter, der unzufrieden und immer wieder am Meckern ist, gibt es zwei Varianten:
– er ist unzufrieden wegen einer konkreten Situation, dann gilt es diese zu klären
– oder er ist ständig am Meckern, weil er vom Typ her zu den unzufriedenen, negativen Menschen gehört. Dann setze ihm hier ganz klare Grenzen und mache deutlich, welche Auswirkungen dieses auf das gesamte Team hat. Noch besser ist es natürlich, wenn du solche Menschen gar nicht erst einstellst.
Du weißt ja: Kompetenzen und Wissen kann jeder Mitarbeiter sich aneignen, aber die Einstellung, Haltung und die eigenen Werte verändert man nicht mal eben so.
Daher solltest du im Auswahlprozess bei neuen Mitarbeitern darauf ganz besonders achten, dass diese von ihrer Persönlichkeit und ihrer Haltung so sind, wie du es dir für dein Team vorstellst.

So, ich hoffe ich konnte dir das Zitat von John Rohen ein bisschen besser erklären und du hast für dich auch das Potential erkannt, was darin liegt.
Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst.
Also leg los. Verändere deinen Inner Circle und werde die beste Version von dir selbst.

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei 😊

Episodenbild: Photo by Akson on Unsplash

"Wie motiviert ist dein Team wirklich?"

"Wie motiviert ist dein Team wirklich?"

Hol dir hier den Test!
Erkenne den aktuellen Motivationsstand bei deinem Team und erfahre, was die nächsten Schritte sind zu einem motivierten Team. 

Deine Anmeldung war erfolgreich. Dein Test ist auf dem Weg zu dir.