Heute ist Silvester und damit auch ein Tag, der ja prädestiniert für einen Jahresrückblick ist.
Bei den meisten Menschen sieht das dann so aus, dass sie sich überlegen, was sie alles im letzten Jahr erreicht haben, welche Ziele und Vorhaben sie geschafft haben und welche Ziele sie sich für das neue Jahr setzen wollen. Natürlich wird dann auch geschaut, was die schönsten beruflichen Erlebnisse waren, aber auch von was man sich im neuen Jahr verabschieden möchte – ob leidige Angewohnheiten, zeitfressende, resultatlose Projekte oder umständliche Prozesse und Systeme.
Für einen Leader ist dies zu wenig.
Die erste Frage, die sich ein Leader als Jahresrückblick stellt, ist:
Wen alles habe ich im vergangenen Jahr mit vollem Herzen, Wissen und Möglichkeiten auf seinem Weg unterstützt?
Warum ist dies die erste Frage für dich als Leader?
Weil es eben deine primäre Aufgabe als Leader ist, Menschen groß werden zu lassen und sie beim Wachstum und ihrer Entwicklung zu unterstützen, sodass sie über sich hinauswachsen und großes erreichen können.
Es geht nicht darum, dass du als Leader das meiste Wissen und die besten Fähigkeiten hast, dass du besser als dein Team bist oder dass du alleine die Entscheidungen triffst.
Du musst nicht besser sein als alle anderen, größere Erfolge erzielen und deinem Team immer einen Sprung voraus sein.
Nein, darum geht es nicht. Dieses veraltete Führungsbild lässt dich wie einen Hamster im Hamsterrad laufen, während dein Team demotiviert routinemäßig seine Aufgaben erledigt.
Nein, als Leader ist es deine Aufgabe, das Beste aus deinem Team zu holen. Rahmenbedingungen zu schaffen, unter denen sie optimal arbeiten können und sich selber übertreffen können.
Als Leader hast du auch genug Stärke und Selbstvertrauen, um immer wieder einen Schritt zur Seite zu gehen, damit deine Mitarbeiter wachsen und glänzen können.
Deswegen ist deine erste zentrale Frage am Ende des Jahres auch:
Wen alles habe ich im vergangenen Jahr mit vollem Herzen, Wissen und Möglichkeiten auf seinem Weg unterstützt?
Wie habe ich das gemacht?
Woran habe ich gesehen, dass diese Person gewachsen ist?
Nimm dir für diese Frage etwas Zeit und schreibe dir einfach mal auf, mit vermutlich welchen Maßnahmen du deinen Mitarbeiter am meisten unterstützt hast.
Da können jetzt Punkte kommen wie z.B.: regelmäßige Jour Fixe Termine durchgeführt, mehr Verantwortungs- und Entscheidungsspielraum gegeben, unterstützt mit Fortbildungen oder auch einfach: ich habe an ihn geglaubt, ihm vertraut und vieles zugetraut.
Nach diesem Rückblick stellst du dir dann die Frage:
Wen möchte ich im kommenden Jahr unterstützen?
Welche Menschen kann ich mit welchen Maßnahmen noch weiter stärken und wachsen lassen?
Mit dieser Frage im Kopf kannst du zum Beispiel auch ins Jahresgespräch mit deinem Mitarbeiter gehen und ihn fragen: „Was brauchst du noch von mir, um gut arbeiten zu können und deine Stärken voll einbringen zu können?“
Wenn du für dich klar hast, wen du unterstützt und begleitest hast, wie du das konkret gemacht hast und auch wen du wie zukünftig stärker unterstützen möchtest, dann kommt die nächste entscheidende Frage für dich:
WER hat DICH im vergangenen Jahr auf deinem Weg unterstützt und deine Erfolge besonders beeinflusst?
Hast du das diesem Menschen mitgeteilt und dich bedankt?
Wir sind nie alleine erfolgreich, sondern haben immer Menschen um uns, die an uns glauben, uns stärken, uns unterstützen, die uns mit kleinen Hinweisen wieder auf den richtigen Weg bringen, mit uns Situationen reflektieren oder uns auch mal ganz gewaltig den Spiegel vorhalten, damit WIR uns weiterentwickeln können.
Wen hast du da in deinem Umfeld? In deinem beruflichen Umfeld, in deiner Familie, im Freundeskreis?
Wer hat dich unterstützt? Zeit, sich dafür mal zu bedanken.
Und die dritte Frage, die sich ein Leader als Jahresrückblick stellt, ist:
Bin ich der Leader gewesen, der ich sein möchte?
Was hat meine Führung im vergangenen Jahr ausgezeichnet?
Was ist mir gut gelungen, was möchte ich im kommenden Jahr verbessern?
Was für ein Leader möchte ich sein?
Welche Werte möchte ich vorleben und worauf sollen sich meine Mitarbeiter bei mir verlassen können?
Nur wenn du für dich ein Bild davon entwickelst, wie du als Leader wahrgenommen werden möchtest, hast du die Möglichkeit, als solcher auch wahrgenommen zu werden.
Und dieses Bild von dir als Leader wird dein Leuchtturm sein im Führungsalltag.
Der Leuchtturm, der dir den Weg zeigt, wenn du unsicher in Entscheidungen bist, stressige Zeiten bevorstehen oder wenn deine Mitarbeiter dich herausfordern.
Umso klarer dein Bild von dir als Leader ist, umso stärker ist deine Kraft und Wirkung.
Wenn du für dich noch Inspiration brauchst zu dem Thema, was dich zukünftig auszeichnen könnte als Leader, dann lies auch gerne meinen Blogartikel „Die vier Eigenschaften eines inspirierenden Leaders“.
Zusammenfassung
Zusammengefasst hier nochmal die drei zentralen Fragen die du dir als Leader immer zusätzlich zu deinem Jahresrückblick stellen solltest:
1. Wen alles habe ich im vergangenen Jahr mit vollem Herzen, Wissen und Möglichkeiten auf seinem Weg unterstützt? Überlege dir, wen du wie im kommenden Jahr unterstützen möchtest.
2. Wer hat DICH im vergangenen Jahr auf deinem Weg unterstützt und deine Erfolge besonders beeinflusst? Bedanke dich dafür.
3. Bin ich der Leader gewesen, der ich sein möchte? Entwickle ein Bild von dir als Leader als dein Leuchtturm.
Und auch wenn du keine Führungskraft bist, können diese drei Fragen Leitlinie für dein Jahresrückblick sein.
Dann frage dich:
1. Wen habe ich unterstützt und begleitet?
2. Wer hat mich unterstützt und habe ich mich dafür bedankt?
3. Bin ich der Mensch gewesen, der ich sein möchte?
Ich wünsche dir nun einen guten Jahresrückblick mit vielen Erkenntnissen und Inspiration fürs neue Jahr.
Schreib mir doch gerne als Kommentar welche Frage dich besonders inspiriert hat.
Bildquelle: Photo by Trent Szmolnik on Unsplash
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